fachlehrerseite.de

Als Anfänger kurz eine Aktualisierung eingebracht:

In Augsburg (und damit wohl auch Bayreuth) ist Buchführung ein Teil des des Unterrichtes in Kommunikationstechnik und war bis zu meinem Jahrgang auch Teil der Fachprüfung (2014). In späteren Jahrgängen wird sie innerhalb eines Jahres mit drei Stunden pro Woche ausgebildet und ist, soweit ich weiß, relevant für das Bestehen des Jahresfortgangs.

Insofern erhalten Fachlehrer m/t tatsächlich die Befähigung, Buchführung zu unterrichten. Allerdings habe ich bislang Buchführung in der Schulpraxis nicht als Teil des Wirtschaftsunterrichtes erlebt, sondern nur als zusätzlichen Unterricht gesehen und wüsste auch nicht, wie man das sonst unterbringen könnte.

Der Meinung bin ich auch!
Mal so nebenbei im Wirtschaft-Unterricht kann man das nicht wirklich kompetent vermitteln.

Ich finde, man darf auch neben den Schüler die Belastung seitens der Lehrkräfte nicht vergessen. Manche werden hier komplett ins kalte Wasser geschmissen!! Und das merken nicht nur die Schüler, sondern die Lehrkräfte sind hier einem enorm psychischen Druck ausgesetzt.
Zusätzliches aufbereiten verschiedener Inhalte, von denen man keine Ahnung hat, Proben entwerfen und erstellen, Unterricht ansprechend und schön gestalten usw usw usw! Das funktioniert nicht, wenn man von dem Fach nur wenig Ahnung hat...

Klar, man muss sich dann eben hinsetzten und jede Stunde mit einem enormen Zeitaufwand vorbereiten, weil man sich selbst erst einmal einlesen muss und alles verstehen muss usw.... Aber mal ehrlich: haben wir nicht genu BWLer? Und haben wir so nicht schon genug zu tun mit Beobachtungsbögen, Soziogrammen etc etc etc. um unseren eigenen Stunden gerecht zu werden?

Das kann nicht sein! Und so sollte das auch nicth sein...

In der Schulrealität frägt dich halt keiner für was du dich ausgebildet fühlst. Ich bin der Meinung, wenn Buchführung an der Mittelschule angeboten wird, dann bitte als eigenes Fach.

Also um mal Licht ins Dunkel zu bringen:

Ich bin Fachlehrerin und unterrichte das Fach Buchführung.

Das tue ich aber nicht, weil ich Buchhaltung oder Dergleiches studiert habe, sondern weil ich eine Ausbildung zur Fachlehrerin in den Fächern Englisch und Wirtschaft gemacht habe. Und zum Fach Wirtschaft gehört Buchführung nun mal dazu.
An vielen Schulen wird Buchführung als Teil des normalen Wirtschaft-Unterrichts verstanden (innerhalb des pädagogischen Freiraums). Wie das allerdings zu schaffen sein soll, ist mir ein Rätsel.
Bei mir an der Schule ist es so, dass es das Fach Buchführung als Wahlfach gibt. Somit habe ich eine angenehme Gruppe von 9 Schülern.

Die Aussage mit Bayreuth oder Augsburg stimmt nur halb . Die "Ausbildung", um dann Fachlehrer für Buchführung oder -haltung zu sein, gibt es nicht (oder auch nicht "mehr").
Ich habe die Ausbildung zur Fachlehrerin in München gemacht - hier sind zwar überwiegend EG-Fachlehrer(innen) am Institut, aber für 21 Leute war dann für die noch relativ neue Fächerkombination ein bisschen Platz.

Da ich jetzt das erste Jahr aus dem Referendariat draußen bin, würd ich sagen: Ihr seid jetzt auf dem aktuellen Stand der Dinge!
Und ganz ehrlich: Buchführung mal schnell in einer Fortbildung zu "lernen", so dass man es an Kinder und Jugendliche kompetent weiter vermitteln kann, ist wohl eher schwer zu schaffen... auch wenn man das gerne machen wollen würde, um (fächertechnisch) wieder "angesagter" zu sein.

Man sollte das, was man selber nicht kann, besser den anderen überlassen!
Schönen Abend noch!

Hallo Borcas,

oke werde ich tun. Ich zitier halt so gern

Ne, aber ganz im Ernst, Engelchen.

Natürlich können wir deine Beiträge sehr schnell finden. Aber es geht auch einfach darum, hier etwas Ordnung zu halten. Alle deine Fragen zielen auf deine Pläne hin, die Ausbildung zu beginnen. Deshalb sind sie inhaltlich auch fast alle in den Bereich "Fachlehrerausbildung" einzuordnen.

Wenn du andernorts ein Thema findest, dass dich zu einer Frage anregt, die aber eigentlich nix mit dem Thema zu tun hat, dann solltest du sie auch nicht in dem Thema unterbringen, sondern ein neues Thema dazu im passenden Forenteil beginnen. Dort kannst du dich ja jederzeit mit einer kurzen Erklärung (oder einem Link dorthin) auf das Thema beziehen, das dich auf die Idee gebracht hat, wenn du wirklich denkst, dass der Zusammenhang geklärt sein muss.

Danke schon mal für deine Mithilfe.

P.S.: Du musst übrigens auch nicht jeden Beitrag von anderen zitieren und damit doppelt posten. Deine Antworten sind auch so klar genug.

Gute Freunde kann niemand ...



vg
Dieter

engelchen23 hat geschrieben:Warum schaust du nicht einfach bei "Aktive Themen"?? Da hast du doch alles im Überblick.

Wuhahahahahaaaaa! Grööööööl!

Gell, Dieter! Schau' doch einfach mal an der richtigen Stelle!

*wegbrech*

Da werden mit dem Befriff Fachlehrer manchmal zwei völlig unterschiedliche Dinge beschrieben. Es gibt in Bayern verschiedeneLehrer. Da sind zum einen die Lehrer (Hauptschule), die Realschullehrer und die Studienräte (Gymi, BS). Das sind dann in der Regel verbeamtete Lehrer an und für die jeweilige Schulart. Im Angestelltenverhältnis nennen sich die Kollegen dann LAv (Haupt- und Realschule) bzw. manchmal auch Lehramtsassesor (Gymi). Diesen Lehrern stehen der Ausbildung nach die Fachlehrer zur Seite, die in der Regel nicht über eine universitäre Ausbildung verfügen (also Staatsinstitute ...). Diese gibt es an fast allen Schularten. Soweit zur ersten Bedeutung von Fachlehrer.

Und hier die zweite: Es gibt zwei unterschiedliche Organisationsformen für Unterricht. Dies sind an der Grund - und Hauptschule das Klassenlehrerprinzip (ein Lehrer unterrichtet die Schüler einer Klasse in ziemlich vielen Fächern, die restlichen Fächer unterrichten dann z.B. Fachlehrer) bzw. an Realschulen und Gymnasien das sogenannte Fachlehrerprinzip, bei dem Realschullehrer oder Studienräte in der Regel zwei oder drei Fächer in einer Anzahl von Klassen unterrichten.

Je nach Betrachtungsweise kann sich ein Realschullehrer also durchaus als Fachlehrer bezeichnen (weil ja nach dem Fachlehrerprinzip unterrichtet wird) - er würde für unser Gehalt aber vermutlich nicht arbeiten. Das machen nur wir, die "echten" Fachlehrer.

Lehrer, die über ein sogenanntes Quereinsteigerprogramm mit einem universitären Abschluss (mindestens Diplom) einen Zugang zu Schulen bekommen, erhalten nach ihrer zweijährigen Ausbildung in der Regel den gleichen Titel wie reguläre Lehrer der Schulart - also RL bzw. StR. Während dieser zweijährigen Ausbildung sind sie LAv, also keine Anwärter oder gar Referendare und werden auch schon wie vollwertige Lehrer im Angestelltenverhältnis bezahlt.

Alle Klarheiten beseitigt?
vg
Dieter

Eine Bitte noch an Yvonne: Du hast sehr viele Fragen, die sich aber eigentlich immer um die Ausbildung drehen. Stell sie doch einfach alle im Bereich Fachlehrerausbildung. Das macht uns die Arbeit etwas leichter, weil wir nicht alle einzelnen Foren nach deinen neuen Fragen durchwursteln müssen Also auch deine Frage zur Buchhaltung wäre im Forum Fachlehrerausbildung genau so beantwortet worden wie hier.

Hallo Bernhard

auch dir lieben Dank.

lg Yvonne

Man könnte jetzt mit "doch" antworten.

Wenn für ein Fach ein Lehrer gesucht wird, dann kann jeder Lehrer der sich persönlich dazu berufen fühlt oder dazu verdonnert wird dieses Fach unterrichten. Er hat aber keinerlei Anspruch darauf, dass er es im nächsten Jahr auch wieder unterrichten darf. Ich hab bspw. schon einmal Informatik 9 unterrichtet - was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Seitdem aber nicht mehr...

Anders ist es, wenn man für ein Fach richtig ausgebildet wurde. Dann kann man meistens auch erfolgreich darauf drängen auch seine Fächer zu unterrichten. Den Fachlehrer Buchführung gibt es allerdings in diesem Sinne nicht an der Volksschule. Anders ist es mit den Lehrern mit BWL-Hintergrund an Realschulen. Das sind dann aber normalerweise keine Fachlehrer wie wir sondern - dort tlw. auch Fachlehrer genannte - Lehrer mit universitärem Studium.

Sabine hat geschrieben:Oder sich im Selbststudium beigebracht.

Ja das ist mir schon klar.. ich kann auch Buchhaltung aber wenn ich es kann bin ich doch noch lange kein Buchhaltungs-Lehrer...

Borcas hat geschrieben:Die meisten Lehrer, die an Hauptschulen Buchführung unterrichten, haben die Inhalte in einer zusätzlichen Fortbildung nach der Ausbildung erlernt.

Wenn man auf die Schule geht kann man dann auch an Berufsschule oder Berufsfachschulen unterrichten?? Also wenn man fertig ist.. meine ich?

Nach der Fortbildung ist man dann zusätzlich Buchführungs-Lehrer? Kann man auch "nur" Mathe-Lehrer werden.. oder zusätzlich? Ich hatte nämlich mal einen Mathelehrer auf meiner Schule, der hat "nur" Mathe unterrichtet. Zumindest bei mir in der Klasse und er sagte er ist "Mathelehrer."

*lach*