von Borcas » 31.03.2008 10:33
Stimme mit dir vollkommen überein, was das räumliche Vorstellungsvermögen angeht. Und habe ja selbiges auch schon oben geschrieben. Räumliches Vorstellungsvermögen vermittle ich hauptsächlich durch die Anwendung von Modellen. Wie du selbst schreibst, ist dies der Realität am Nächsten. In einem solchen Fall ist CAD nicht mehr für das Erlernen der räumlichen Vorstellung unbedingt notwendig. Heißt nicht, dass ich CAD nicht für sinnvoll halte. Heißt nur, dass man anders argumentieren KANN. Ich persönlich arbeite sehr gern mit CAD, weiß aber auch um die Nachteile.
Nochmals möchte ich betonen, dass ich RS- und HS-Schüler nicht in einen Topf werfen kann. Die Vermittlung einer räumlichen Vorstellung MUSS bei uns vor allem über reale optische und haptische Reize passieren, da der Lernerfolg bei einer abstrakten Heranführung über virutelle Modelle am CAD gleich Null ist. Ist diese Stufe erst einmal überschritten, d. h. ist der Schüler überhaupt erst einmal in der Lage ein dreidimensionales Bild in ein zweidimensionales gedanklich zu übertragen, ist die Weiterführung dieser Techniken und Kenntnisse auf unterschiedliche Art möglich.
Du fragst, welches CAD-System ich verwende? Die Frage ist interessant, weil auch sie den Zwiespalt zwischen Konstruktion und räumlichem Vorstellungsvermögen zeigt.
Bisher haben wir ausschließlich mit AutoCAD gearbeitet. Ein System, an dem der Schüler genauso wie auf der Platte das Konstruieren von Grund auf Strich für Strich lernt. Vorteil: Erlernen der richtigen Konstruktion wie auf der Platte, aufziehen eines Körpers von der Grundfläche auf. Nachteil: Schulung des räumlichen Vorstellungsvermögens relativ gering, wie auf der Platte.
Inzwischen arbeiten wir auch mit SolidEdge. Vorteil: Räumliches Vorstellungsvermögen super, der Schüler bekommt von Beginn an das Verständnis vermittelt, wie sich ein Körper mit Veränderungen tatsächlich verhält. Nachteil: Konstruktion komplett ausgeklammert, da ein Körper schon als fertiges Objekt eingefügt und einfach Teile herausgenommen oder hinzugefügt werden. Wie und warum in diesem Fall beispielsweise Durchdringungskurven entstehen, begreift der Schüler an dieser Stelle nicht.
Also auch hier die gleiche Diskrepanz. Räumliche Vorstellung oder Konstruktion? Auf was lege ich mehr Wert? In Zukunft werden wir sicherlich mehr mit SolidEdge arbeiten, da die Schüler das Verstehen der räumlichen Vorgänge schneller erreichen. Dennoch ersetzt dies für mich nicht die Umsetzung vom dreidimensionalen Körper in ein zweidimensionales Bild und dies erreiche ich nach wie vor (denke ich) mit dem Zeichnen auf der Platte.
Abgesehen davon schadet es gerade unseren heutigen Schülern nicht, wenn sie einmal lernen, ordentlich, sauber und konzentriert an etwas zu arbeiten.
Viele GtB-Lehrer an der HS sind mittlerweile so von den schlampigen Arbeitsergebnissen auf der Platte frustriert, dass sie allein deshalb komplett zum CAD übergehen. Dies kann aber auch nicht der richtige Weg sein. Wenn wir den Schülern kein ordentliches Arbeitsverhalten in der Schule lehren, wer tut es dann?
Und wenn ihr keine ähnlichen Probleme mit der Berufsschule habt (abgesehen davon: 1. Wieder ging es um HS-BS und nicht um RS-BS / 2. Die Berufsschule beschweren sich nicht über unsere schlechte Arbeit, sondern darüber, dass wir ihrer Meinung nach ZU VIEL machen), dann freue ich mich für dich. Bei uns sieht das eben anders aus.
Stimme mit dir vollkommen überein, was das räumliche Vorstellungsvermögen angeht. Und habe ja selbiges auch schon oben geschrieben. Räumliches Vorstellungsvermögen vermittle ich hauptsächlich durch die Anwendung von Modellen. Wie du selbst schreibst, ist dies der Realität am Nächsten. In einem solchen Fall ist CAD nicht mehr für das Erlernen der räumlichen Vorstellung unbedingt notwendig. Heißt nicht, dass ich CAD nicht für sinnvoll halte. Heißt nur, dass man anders argumentieren KANN. Ich persönlich arbeite sehr gern mit CAD, weiß aber auch um die Nachteile.
Nochmals möchte ich betonen, dass ich RS- und HS-Schüler nicht in einen Topf werfen kann. Die Vermittlung einer räumlichen Vorstellung MUSS bei uns vor allem über reale optische und haptische Reize passieren, da der Lernerfolg bei einer abstrakten Heranführung über virutelle Modelle am CAD gleich Null ist. Ist diese Stufe erst einmal überschritten, d. h. ist der Schüler überhaupt erst einmal in der Lage ein dreidimensionales Bild in ein zweidimensionales gedanklich zu übertragen, ist die Weiterführung dieser Techniken und Kenntnisse auf unterschiedliche Art möglich.
Du fragst, welches CAD-System ich verwende? Die Frage ist interessant, weil auch sie den Zwiespalt zwischen Konstruktion und räumlichem Vorstellungsvermögen zeigt.
Bisher haben wir ausschließlich mit AutoCAD gearbeitet. Ein System, an dem der Schüler genauso wie auf der Platte das Konstruieren von Grund auf Strich für Strich lernt. Vorteil: Erlernen der richtigen Konstruktion wie auf der Platte, aufziehen eines Körpers von der Grundfläche auf. Nachteil: Schulung des räumlichen Vorstellungsvermögens relativ gering, wie auf der Platte.
Inzwischen arbeiten wir auch mit SolidEdge. Vorteil: Räumliches Vorstellungsvermögen super, der Schüler bekommt von Beginn an das Verständnis vermittelt, wie sich ein Körper mit Veränderungen tatsächlich verhält. Nachteil: Konstruktion komplett ausgeklammert, da ein Körper schon als fertiges Objekt eingefügt und einfach Teile herausgenommen oder hinzugefügt werden. Wie und warum in diesem Fall beispielsweise Durchdringungskurven entstehen, begreift der Schüler an dieser Stelle nicht.
Also auch hier die gleiche Diskrepanz. Räumliche Vorstellung oder Konstruktion? Auf was lege ich mehr Wert? In Zukunft werden wir sicherlich mehr mit SolidEdge arbeiten, da die Schüler das Verstehen der räumlichen Vorgänge schneller erreichen. Dennoch ersetzt dies für mich nicht die Umsetzung vom dreidimensionalen Körper in ein zweidimensionales Bild und dies erreiche ich nach wie vor (denke ich) mit dem Zeichnen auf der Platte.
Abgesehen davon schadet es gerade unseren heutigen Schülern nicht, wenn sie einmal lernen, ordentlich, sauber und konzentriert an etwas zu arbeiten.
Viele GtB-Lehrer an der HS sind mittlerweile so von den schlampigen Arbeitsergebnissen auf der Platte frustriert, dass sie allein deshalb komplett zum CAD übergehen. Dies kann aber auch nicht der richtige Weg sein. Wenn wir den Schülern kein ordentliches Arbeitsverhalten in der Schule lehren, wer tut es dann?
Und wenn ihr keine ähnlichen Probleme mit der Berufsschule habt (abgesehen davon: 1. Wieder ging es um HS-BS und nicht um RS-BS / 2. Die Berufsschule beschweren sich nicht über unsere schlechte Arbeit, sondern darüber, dass wir ihrer Meinung nach ZU VIEL machen), dann freue ich mich für dich. Bei uns sieht das eben anders aus.